Wie du dich und deine Körpermitte schützen kannst

Erfahre, wie du dich und deine Körpermitte in akuten Gefahrensituationen schützen kannst

 

Wie reagieren wir bei Gefahr?

Vielleicht hast du schon einmal nach Unglücksszenarien wie dem Tsunami 2004, einem Amoklauf oder auch einfach nach einem schlimmen Unfall Zeugenberichte gehört, wie Überlebende von ihren Erfahrungen berichten. Häufig beschreiben sie nicht nur ihre Umgebung, die Geräusche oder eventuelle Gerüche, die sie wahrgenommen haben, sondern auch die Art und Weise, wie sich ihr Körper ganz wie von selbst in eine bestimmte Haltung gebracht hat. Sie haben sich zusammengerollt. Im Nachhinein können sie sich oftmals nicht mehr daran erinnern, warum sie gerade diese Bewegung ausgeführt haben und wissen doch, dass dies wahrscheinlich der Grund war, warum sie überlebt haben. Doch was hat es mit dem Zusammenrollen eigentlich auf sich und was steckt genau dahinter?

»In gefährlichen Situationen verhalten sich Menschen wie Igel, die sich zusammenrollen.«

Das Zusammenrollen, das Sich-klein-machen und Rundwerden gehört zu den Basisgrundbewegungen der menschlichen Bewegungspraxis. Über diese Bewegung verfügt bereits das Embryo im Mutterleib und es gehört zu den Basisreflexen eines jeden Menschen.

Das heißt, wir müssen nicht explizit darüber nachdenken, um diese Bewegungsabfolge durchführen zu können. Sie ist in unserem System verankert und wir können sie automatisch abspulen, um damit unser Überleben zu sichern. Das macht auch absoluten Sinn, denn auf diese Weise schützen wir unsere lebenswichtigen Organe, die sich in unserer Körpermitte befinden. Sie bilden quasi den Motor, der zum einen den größten Teil unserer Körperwärme erzeugt und zum anderen Sauerstoff und alle wichtigen Nährstoffe über den Blutfluss im ganzen Körper verteilt.

Auf der Vorderseite werden unsere wichtigen Organe lediglich von einer elastischen und leicht verletzlichen Hautschicht bedeckt und sind somit von möglichen Angreifern leicht verletzbar. Das ist dann auch der Grund, weswegen Ritter, Krieger und Kämpfer nie ohne ihre schützende Rüstung in die Schlacht zogen. Doch nicht alle Gefahren finden auf einem Schlachtfeld statt. Und so verfügen wir über eine Reihe von Reflexen, die uns dabei helfen unser Überleben auch ohne Ritterrüstung zu sichern. Einer dieser Reflexe ist die Fähigkeit uns so schnell wie möglich so klein wie möglich zu machen und regelrecht zu einer Kugel zu werden. In einigen Ländern ist es sogar Sitte, dass Kinder den sogenannten Bärenalarm regelmäßig üben, so wie bei uns den Feueralarm. Hier trainieren die Kleinen, sich ganz schnell ganz klein und rund zu machen, damit der Grizzly sie im Ernstfall lieber für einen Ball hält und mit ihnen spielt, als sie aufzufressen.

Warum müssen wir diesen Reflex überhaupt trainieren?
Es ist doch ein Reflex, oder?

Wir Menschen verfügen heute über eine Reihe an komplexen Bewegungsmustern, die wir in unserem Kleinhirn gespeichert haben und die wir bei Bedarf unverzüglich abrufen können. Wenn wir z. B. einen Gegenstand aufheben, überlegen wir nicht umständlich, welchen Muskel wir anspannen und welchen wir gleichzeitig entspannen müssen. Der komplette hochkomplexe Bewegungsablauf ist im Gehirn als Muster gespeichert und wird mit jeder Wiederholung immer gefestigter. Weil wir Menschen in der westlichen Welt uns heutzutage leider so wenig und einseitig bewegen, dass unsere Muskeln, Bänder, Sehnen und dergleichen so stark verkürzt sind oder einfach nicht mehr wissen, was sie tun sollen, nimmt diese geniale Fähigkeit sich schnell zusammen rollen zu können immer mehr ab und verkümmert manchmal sogar fast vollständig. Wir sind häufig schlichtweg nicht mehr in der Lage, die benötigten Muskelgruppen so weit aufzudehnen und lang zu machen, während wir andere wiederum nicht mehr ansteuern können.

Um dies zu ermöglichen, ist es nötig, dass wir auf unserer Vorderseite unsere Bauchmuskeln einsetzen, um unser Brustbein nach hinten zu bewegen und so verschiedene Teile der Wirbelsäule zu runden. Wenn es uns hier gelingt diese Bewegung, dieses Rundwerden von der Körpermitte ausgehen zu lassen, und dies bewusst steuern, können wir auf diese Weise wieder Teile unserer Wirbelsäule erreichen, die in der Vergangenheit vielleicht eher »blinde Flecken« waren und damit dann wiederum Verspannungen in diesen Bereichen lösen.

Hast du Lust diese Bewegungspraxis einmal für dich auszuprobieren?

Dann schau doch mal in einer meiner wöchentlichen Bewegungssession vorbei. Jeden Woche widmen wir uns einem neuen Thema. Auf diese Weise kannst du Schritt für Schritt deine eigene Wahrnehmung immer mehr schärfen, führst auch im Alltag Bewegungen lieber etwas kleiner, dafür aber bewusster und nachhaltiger aus und veränderst dadurch ganz nebenbei deine alten Denkmuster. Auf diese Weise finden sich Wege in eine neue Bewegungsqualität, die heilsam ist und deinem Körper & Geist gut tut. Und gefällt dir nicht auch die Vorstellung – auch noch in 20 Jahren – jeden Morgen schmerzfrei aufzustehen, über eine hohe körperliche Flexibilität zu verfügen und diese Qualitäten auch auf dein Fühlen und Denken zu übertragen?

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