Die magische Zeit der Rauhnächte

Photo by Jonas Wimmerström

Zunächst einmal: Ich schreibe die Rauhnächte immer noch mit h, auch wenn inzwischen der Duden etwas anderes sagt. Die Rauhnächte werden jedoch unter anderem auch deshalb so genannt, weil sie von alters her so rauh und so kalt sind. Meiner Meinung nach passt das h also herrlich zu dieser besonderen Zeit, die so oft mit dem Hauchen des Atems verbunden ist. Also, ich habe keine Rechtschreibschwäche, sondern lediglich eine Schwäche für Typografie und entsprechende Schriftbilder. Nun zum eigentlichen Thema.


Rauhnächte – Zeit des Wandels,
Zeit der Transformation
 

Die Rauhnächte als solche sind eine heidnische Tradition, deren Ursprung auf das Mondjahr zurück geht, das mit seinen 354 Tagen etwas kürzer ist als das ›modernere‹ Sonnenjahr. Als Papst Gregor XIII. im 16. Jahnundert die Jahreslänge entsprechend anpasste, also vom Mond- zum Sonnenjahr übergegangen ist, waren elf Tage und zwölf Nächte übrig – die heutigen Rauhnächte. So spricht man heute also von den 12 Rauhnächten. 

Ein anderer Name ist der Begriff »Rauchnächte«, weil in dieser Zeit mit allerlei Kräutern geräuchert wurde, um dunkle Geister und Dämonen zu vertreiben – und so ranken sich eben auch viele Mythen um diese Nächte.

Grundsätzlich sind die Rauhnächte uns heutzutage als eine Zeit der Wandlung, der Transformation geläufig, in der es darum geht sich zu besinnen, zu schauen, was ist im letzten Jahr passiert, was haben wir erlebt, welche Last, die uns im vergangenen Jahr begrenzt oder runter gezogen hat, können wir loslassen, um diese Energie nicht mehr mit in das neue Jahr mitzunehmen. Anstelle dessen soll Platz gemacht werden für das Neue, dass wir in unserem Leben jetzt und hier manifestieren wollen, um es daraufhin tatsächlich zu begrüßen. Denn eins ist klar: Bei allem, was im Außen um uns herum passiert, wir haben es in der Hand, wie wir damit umgehen wollen. Wir können unseren Blick also nach außen richten, um auf die ein oder andere Art und Weise darauf zu reagieren. Wichtig ist dabei zu wissen, es ist lediglich ein reagieren und noch kein agieren bzw. ein kreieren. 

Wir können uns jedoch auch dafür entscheiden erst einmal nach innen zu schauen und wahrzunehmen, welche tiefen Bedürfnisse da in uns hochkommen. Worauf möchten wir uns vorbereiten, womit können wir neu anfangen, was möchten wir vielleicht verändern, anders angehen, als im letzten Jahr. Welche Werte möchten wir für das neue Jahr priorisieren. Wie wünschen wir uns das Miteinander mit unseren Liebsten. Das alles können Fragen sein, mit denen wir uns hier beschäftigen, um dann in die Zuversicht zu gehen und in die Hoffnung, die wir unbedingt brauchen. Denn nur wenn wir Hoffnung haben, dass sich etwas verändern kann oder noch besser, dass wir uns verändern können, das wir etwas verändern können, können wir auch weitergehen und uns weiter entwickeln.


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Rauhnächte – Beginn der magischen Zeit 

Es gibt mehrere Überlieferungen, wann die12 Rauhnächte nun tatsächlich beginnen. Manche Menschen steigen mit dem 25. Dezember ein, andere bereits am 21. Dezember, der längsten Nacht im Jahr, auch Winter-Sonnenwende genannt. In alten Bräuchen hieß es, an diesem Tag wird das Licht begrüßt, denn nach der längsten Nacht werden die Nächte wieder kürzer – das Licht also auch wieder heller. 

Ich persönlich beginne mit den Rauhnächten in der Nacht vom 25. Dezember und beende sie am Morgen des 6. Januars. Jede dieser 12 Nächte steht für den jeweiligen Monat im folgenden Jahr, also die 1. Rauhnacht für den Januar, die 2. Rauhnacht für den Februar und so weiter. Da die einzelnen Nächte gern als Orakel für das kommende Jahr genutzt werden, kannst du dir hier notieren, was an den einzelnen Tagen passiert, wie du dich fühlst bzw. was du in den einzelnen Nächten träumst. Du kannst an dieser Stelle auch gern eine Frage mit in den Tag nehmen. Nicht umsonst heißen die Rauhnächte auch Losnächte von losen also vorhersagen. Alles, was an den einzelnen Tagen geschieht, hat eine besondere Bedeutung. Auf diese Weise können wir nicht nur die kommenden Monate im Vorhinein deuten, sondern das neue Jahr auch durch unsere Fragen aktiv selbst mitgestalten und beeinflussen. Du richtest dich also am Morgen eines jeden Tages auf deine Frage aus und vertraust der Weisheit des Universums, dass es dir durch all die Ereignisse des Tages, auch die kleinen Dinge, die dir vielleicht unwichtig erscheinen, Antworten gibt.


Räuchern in den Rauhnächten

Eine ganz zentrale Rolle spielt natürlich das Räuchern in den Rauhnächten. In den Überlieferungen wurde früher geräuchert, um zu reinigen und zu desinfizieren, denn einigen Kräutern wird eine keimtötende Wirkung nachgesagt. Was tatsächlich passiert, ist eine Verändernerung der Atmosphäre im Raum – wir fühlen uns in der Regel nach dem Räuchern wohler. Der symbolische Akt des Räucherns ist das Herausjagen des Alten, um das Neue einkehren zu lassen, ähnlich wie beim Ausmisten. Deshalb wird die Wohnung auch vor den Rauhnächten noch einmal ordentlich aufgeräumt, um dem Neuen auch wirklich Platz zu machen. 

Um die eigenen vier Wände nun tatsächlich zu räuchern, gibt es wunderbare Räuchermischungen, die du in Apotheken, Yogaläden oder anderen einschlägigen Geschäften kaufen kannst. Manche Menschen stellen sich ihre Räuchermischungen auch selbst zusammen. Grundsätzlich kannst du entweder dein Haus, deine Wohnung räuchern, oder auch Personen. Ich selbst räuchere einmal im Jahr unser Haus. Dafür habe ich vier verschiedene Räuchermischungen, die unter einem bestimmten Aspekt der Rauhnächte stehen. 

Die erste Reinigung mache ich zwischen dem 25.12. und dem 27.12. Hier steht alles im Zeichen der intensiven Reinigung unter dem Motto »Das Vergangene ist vorbei und ich schließe das alte Jahr bereinigt und in Frieden ab« Hierfür verwende ich eine Mischung aus Wacholderspitzen und Beifuß, die eine klärende, reinigende Wirkung habt und dabei hilft das Alte auch wirklich loszulassen, um Neues dann tatsächlich annehmen zu können. Diese Reinigung ist bei mir im Haus die Intensivste. Das heißt, hier gehe ich wirklich sorgfältig durch alle Zimmer, mit meiner Räucherschale und der entsprechenden Räuchermischung. Ich räuchere also von Raum zu Raum, bis es richtig neblig wird und tatsächlich auch die Rauchmelder angehen. Für die Ecken, gerade im oberen Bereich, nutze ich gern weißen Salbei, denn der hat generell eine stark klärende, reinigende Wirkung und er ist wesentlich leichter als meine schwere Tonschale. Ich stelle mir dabei vor, dass sich alles Negative der Vergangenheit im Rauch auflöst und daraus Positives entsteht. Dann reiße ich die Fenster sperrangelweit auf, um die alte Energie auch tatsächlich raus zu lassen. Im nächsten Schritt setze ich mir eine Intention für das, was nun in mein Leben kommen darf. 

Die zweite Reinigung mache ich zwischen dem 28.12. und dem 31.12. Hier steht alles im Zeichen des Loslassens nach dem Motto »Nur ein leerer Kelch kann sich füllen, also schaffe ich Raum und Platz für das neue Werden« Hierfür verwende ich eine Mischung aus Thymian, Lavendel und Kiefernharz, die sowohl eine klärende, desinfizierende Wirkung hat und zusätzlich eine Schutzkraft gegen negative Einflüsse bietet. Diese Reinigung führe ich persönlich nicht noch einmal so intensiv durch, wie die erste, sondern stelle einfach in jedem Raum für einige Zeit die entsprechende Räuchermischung auf. Wenn ich merke, dass es noch Dinge gibt, die mich belasten und durch die erste Reinigung nicht vollständig geklärt worden sind, von denen ich mich aber befreien möchte, dann schreibe ich sie auf kleine Zettel und lege sie auf die Kohlen mit dem Rauchwerk. Meist steht sie Räucherschale in dem Raum, in dem wir uns als Familie auch gerade aufhalten. Wenn uns das jedoch zu intensiv ist, zieht die Tonschale mit dem Räucherwerk einfach ins nächste Zimmer. Natürlich ist es hier ganz wichtig, dass alles feuerfest und sicher ist. Das heißt ich packe die eigentliche Schale noch mal auf eine Steinfließe und passe auf, dass die Tonschale mindestens 1,5 m Abstand zu allen Gegenständen hat. Du kannst die Reinigung aber auch ein weiteres Mal so intensiv wie die erste ausführen und die ganze Zeit dabei sein.  

Die dritte Reinigung mache ich zwischen dem 1.1. und dem 4.1. Hier steht alles im Zeichen des Aufbruchs nach dem Motto »Möge sich Balance, Harmonie und positive Veränderung in Allem einstellen. Danke in Liebe.« Hierfür verwende ich eine Mischung aus Kampfer, Kiefernharz und weißem Salbei, die einerseits noch einmal eine reinigende Wirkung hat und andererseits anregend, stärkend und beruhigend wirkt. Vor allem das Kiefernharz gibt Kraft und Zuversicht. Auch diese Reinigung führe ich wie die zweite Reinigung durch, indem ich die entsprechende Räuchermischung einfach in jeden Raum für einige Zeit aufstelle. Hier ist es wieder ganz wichtig, dass alles feuerfest und sicher ist. Du kannst auch diese Reinigung ein weiteres Mal so intensiv wie die erste ausführen und die ganze Zeit dabei sein.

Die vierte Reinigung mache ich zwischen dem 5.1. und dem 6.1. Hier steht alles im Zeichen des Neubeginns nach dem Motto »Ich schenke mir und meinen Visionen Raum und erfülle meinen Lebensplan im Einklang mit dem Licht, das mich führt« Hierfür verwende ich eine Mischung aus Weihrauch, Dammar, Myrrhe, Wacholderbeeren und Lavendelblüten. Diese Mischung erhöht einerseits die Energie und verbindet Körper, Geist und Seele, um den Blick für das Wesentliche zu schärfen. Andererseits stärkt sie den Mut für den Neubeginn und bringt die Leichtigkeit ins Sein. Auch diese Reinigung führe ich wie die zweite Reinigung durch, indem ich die entsprechende Räuchermischung einfach in jeden Raum für einige Zeit aufstelle. Du kannst natürlich auch diese Reinigung ein weiteres Mal so intensiv wie die erste ausführen und die ganze Zeit dabei sein.

Natürlich gibt es unzählige weitere Variationen davon und jeder kann das auf die ihm eigene Art und Weise machen. Mich interessiert nun, wie ihr so räuchert. Welches sind eure Lieblingskräuter? Womit habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Ich freue mich über Anregungen und Kommentare hier auf dieser Seite.

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