Wie du mit Stress umgehen kannst
Stress ist heute in aller Munde. Er kann kann uns im günstigsten Fall zu Höchstform auflaufen lassen oder im schlimmsten Fall komplett ausschalten. Ausschlaggebend ist, wie wir dem Stress begegnen. Was passiert aber, wenn wir dauerhaft unter Strom stehen?
Erfahre hier, was du tun kannst, um dem unvermeidlichen Stress gelassen zu begegnen.
So reagiert unser Körper bei Stress
Grundsätzlich gilt: Wenn wir einem Stressor ausgesetzt sind, werden in unserem Körper in Sekundenbruchteilen verschiedene Prozesse in Gang gesetzt, die unsere Reaktion auf den äußeren Reiz einleiten. Unter anderem erhöht sich unsere Herzfrequenz, im Magen rumort es, unsere Hände werden feucht, bestimmte Hormone werden ausgeschüttet und und und. Gesteuert wird all das über das Gehirn und damit verbunden über unser Nervensystem.
Je nachdem, welche Strategie das Nervensystem für unser Überleben am effektivsten hält, reagieren wir darauf entweder mit Flucht, Kampf oder im schlimmsten Fall mit dem Shutdown, auch bekannt unter der Bezeichnung Schreckstarre oder Totstellreflex.
Durchleben wir diesen Stress, diese Phasen der Anspannung zu häufig, zu schnell hintereinander ohne dass sich unser System nachhaltig regulieren und erholen kann, hat das langfristig Auswirkungen auf unsere Gesundheit und überhaupt auf unser ganzes Sein.
Doch was ist Stress eigentlich? Wann nehmen wir eine Situation als stressig wahr? Ist das bei jedem gleich?
Welche Rolle spielt die subjektive Bewertung?
Nehmen wir als Beispiel das Halten eines Vortrages vor einer großen Gruppe von Menschen. Das ist für die meisten Menschen sicher eine stressige Situation. Aber eben nicht für Jeden. Das liegt daran, wie verschieden jeder Mensch die Lage einschätzt. Unbewusst überprüfen wir hier, ob uns genug Ressourcen zur Verfügung stehen, um diese Situation zu bewältigen.
Zunächst ordnen wir die Herausforderung als gefährlich, angenehm oder nicht relevant ein. Im Anschluss daran schauen wir uns unsere eigenen Ressourcen an, die uns zur Verfügung stehen, um mit der neuen Herausforderung umzugehen. Als Ressourcen können zum einen erworbenes Wissen, Fähigkeiten wie Eloquenz oder Humor herhalten aber auch generelle Seinszustände, wie ein sicheres Eingebundensein in einen Familienkontext oder einen Freundeskreis, berufliche Anerkennung oder auch pure Freude am fachlichen Austausch durch den Vortrag.
Als stressig empfinden wir demnach Herausforderungen nur dann, wenn wir sie A) als gefährlich einstufen und B) das Gefühl haben, dass unsere eigenen Ressourcen nicht ausreichen, um die Situation zu bewältigen.
Es ist nicht der Stress, der uns umbringt – es ist unsere Reaktion darauf.
Während Person 1 sich also gut vorbereitet fühlt, darum weiß, dass das Publikum in der Regel sehr wohlwollend ist und sich regelrecht auf den gemeinsamen Austausch zum Thema freut, kann es Person 2 komplett anders damit gehen.
Sie fühlt sich unsicher und allein dadurch läuft das Stresssystem sofort auf Hochtouren. Denn Unsicherheit ist einer der größten Trigger für das Anlaufen des Sympathikus. Wir müssen uns nur noch einmal ins Bewusstsein rufen: Die Hauptaufgabe unseres Nervensystems ist es unser Überleben zu sichern. Treffen wir im Außen auf irgend eine nicht eindeutige Situation, die unser Nervensystem nicht einordnen kann, die es als irgendwie schwammig definiert, wird sofort der interne Alarm ausgelöst. Und wenn der erst einmal aktiviert ist, setzt er eine Kette an biochemischen Reaktionen in unserem Körper in Gang, die wir kaum noch stoppen können.
Wie kannst du dem Stress
dennoch gelassen begegnen?
Erleben wir also so eine stressige Situation, ist unsere größte Chance dennoch gelassen und souverän auf diese Herausforderung zu zugehen, wenn wir auf eine Vielzahl an inneren wie äußeren Ressourcen zurückgreifen können. Denn wer viele Ressourcen hat, kann sie zum einen leichter erhalten und zum anderen auch leichter neue dazu gewinnen.
Deshalb ist es auch von Kleinauf so ungeheuer wichtig diese Ressourcen zu erwerben. Hier sind wir als Eltern gefragt. Es macht keinen Sinn unsere Kinder permanent vor allen Gefahren und Herausforderungen beschützen zu wollen und ihnen nichts zu zu trauen. Kinder dürfen sich verletzen, sie dürfen ihre Konflikte selbst austragen und sie dürfen Fehler machen. Das müssen sie sogar, denn nur so sind sie in der Lage ihre Welt auf ihre Art und Weise zu begreifen und an ihre ganz eigenen Fähigkeiten anzupassen.
Genau so wichtig ist es aber auch unsere Kinder nicht ständig zu überfordern, denn dann ist ihr Nervensystem permanent im sympathischen – also im Fight or Flight-Zustand und kann sich gar nicht mehr regenerieren. Diese Zeit der Regenration ist aber von entscheidender Bedeutung, um erworbenes Wissen, neue Fähigkeiten und Kenntnisse überhaupt nachhaltig in ihr eigenes System zu integrieren.
Es ist also – wie so oft im Leben – ein genaues Ausbalancieren nötig, um unsere Kinder einerseits nicht permanent zu überfordern und ihnen andererseits zu zutrauen, ihre eigenen Erfahrungen zu machen.
Solche Ressourcen kannst du aber nicht nur im Kindesalter erwerben. Ressourcen können jederzeit neu erworben werden. Doch ist es, wie so oft im Leben leichter, je früher wir damit beginnen. Wenn wir als Kind bereits erlebt haben, auf wieviel unterschiedliche Möglichkeiten wir zurückgreifen können, um einer Herausforderungen zu begegnen, fällt es uns leichter diese auch im Erwachsenenalter zu benutzen. Sie geht uns quasi in Fleisch und Blut über und wir müssen gar nicht mehr darüber nachdenken. Doch ab und zu ist das Nachdenken gar nicht so verkehrt. Also: wie sieht es bei dir aus?
Kennst du deine Ressourcen?
Ressourcen können zunächst einmal alles sein, was uns in irgend einer Art und Weise gut tut. Sie helfen uns ganz essenziell dabei, unser Nervensystem besser regulieren zu können und mehr Balance ins System zu bringen.
Zusätzlich haben sie den Nebeneffekt, unser Alltag freud- und genussvoller zu machen, weil Ressourcen uns von innen heraus nähren und stärken. Man unterscheidet in der Regel nach inneren, äußeren und relationalen Ressourcen.
Zu den inneren Ressourcen gehört alles, was bereits in uns als als Kraftquelle existiert wie z. B. bestimmte Eigenschaften, Fähigkeiten, Neigungen, positive Erinnerungen und Erfahrungen, angenehme Körperempfindungen, unsere innere Haltung, unsere Visionen und Ziele, Ideen, innere Verbundenheit oder erfolgreiche Strategien.
Zu den äußere Ressourcen zählen Kraftquellen, die ausserhalb von uns existieren, wie z. B. bestimmte Orte, die uns gut tun, Tätigkeiten, eine bestimmte Musik, alle möglichen sinnlichen Genüsse wie Essen, Massagen oder ein Museumsbesuch und natürlich die Natur als Ganzes.
Dann gibt es da noch die relationalen Ressourcen, also all das, was mit zwischenmenschlichen Beziehungen einhergeht. Das können z. B. bestimmte Menschen sein, in deren Gegenwart wir uns besonders gut fühlen oder auch Tiere, bestimmte Gruppen oder ein soziales Engagement.
Wichtig ist, dass du weißt, was zu deinen Ressourcen zählt und wie du da in Akutsituation ran kommst. Und was noch wichtiger ist:
Was tust du, um deine Ressourcen
zu pflegen & zu erhalten?
Ressourcen brauchen, wie alles im Leben Pflege und Zuwendung, damit sie sich gut erhalten und sich mit uns und unseren Umständen weiter entwickeln. Das ist änlich wie bei einem Muskeltraining. Nur weil du vor 30 Jahren mal Leistungssportler warst und richtig Bauchmuskeln hattest, heisst das nicht, dass du auf sie auch noch nach zwei Geburten problemlos zurück greifen kannst. Verbinde dich also immer wieder mal mit deinen Ressourcen und sorge dafür, dass sie nicht verkümmern.
Hier ein kleines Beispiel von mir:
Eine meiner größten äußeren Ressourcen ist das Wasser in jeglicher Form. Ich dusche gern, springe gern in unseren Fluss oder bin einfach gern am Wasser. Wasser hat für mich so eine reinigende Kraft, das spüre ich besonders nach einem anstrengenden Tag, wenn ich in den Fluss eintauche. Plötzlich ist alle Schwere, alle Anstrengung, jeder Gedanke wie weggeblasen. Ich weiß, wenn ich mir hier einen Moment Zeit für mich am oder im Wasser nehme, hat das Auswirkungen auf die nächsten Stunden, manchmal sogar auf die nächsten Tage.
Wie pflege ich jetzt diese Ressource?
Ich springe tatsächlich regelmäßig – selbst jetzt noch im Herbst – in die Regnitz und genieße die Lebendigkeit, die sich im Anschluss daran in meinem Körper ausbreitet. Es ist einfach das pure Leben, das sich da in mir zeigt. Außerdem bin ich ehrenamtliche Fährfrau auf einer kleinen Fähre hier vor Ort und so oft ich kann – manchmal ist das nur 1 oder 2 Mal im Monat – übernehme ich dort einen Dienst. Diese zwei Stunden auf dem Wasser sind so bereichernd für mich. Die Stille, die Vögel, die Strömung – all das tut mir unendlich gut. Und last but not least versuche ich so oft es geht Halt zu machen an unserem schönen Fluss und einfach nur ein paar Atemzüge zu nehmen und das Rauschen des Wassers zu genießen.
Hier siehst du mich an einem nebligen Morgen im Oktober in unserer Regnitz
Wie ist es bei dir?
Was sind deine Ressourcen?
Wenn du jetzt merkst, dass du das Bedürfnis hast, wieder mehr für dich zu sorgen, deine Verbindungen zum gegenwärtigen Moment, zu dir und zu deiner Umwelt zu stärken und dir dabei Unterstützung wünschst, dann melde dich gern bei mir.
In meinem 1:1 Coaching können wir uns gemeinsam deine aktuellen Herausforderungen anschauen, mögliche Blockierungen aufdecken und sie mit Hilfe deines gesamten Systems sowohl auf mental-emotionaler als auch auf körperlicher Ebene auflösen.
Lies hier, um mehr zu erfahren oder vereinbare gleich einen Kennenlerntermin mit mir. Ich freue mich auf dich.
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