Verbindungen schaffen – eine der wichtigsten Voraussetzungen, um dein Nervensystem zu stärken

 

Um das Nervensystem regulieren zu können, braucht es wesentliche Voraussetzungen, die unter dem Oberbegriff von ›Reconnection‹ beziehungsweise ›Verbindungen‹ zusammen gefasst werden.

Sie stehen zwar jede für sich selbst, bauen jedoch aufeinander auf:

  1. Verbindung zum Hier und Jetzt

    Wenn wir wirklich präsent mit dem aktuellen Moment verbunden sind, macht die Regulation des Nervensystems überhaupt Sinn. Nur dann ist das Nervensystem überhaupt in einem Zustand, in dem es sich neu organisieren kann, anstatt im Überlebensmodus zu versuchen Gefahren abzuwehren. Das ist auch logisch, denn wenn wir mit unseren Gedanken in der Vergangenheit hängen oder uns über unsere Zukunft sorgen machen, können wir überhaupt nicht wissen, was jetzt im aktuellen Moment bei uns los ist. Wir können nicht mit dem Ist-Zusatnd unseres Nervensystems arbeiten. 

    Hinzu kommt, dass ganz viele der Gefahren, die unser Nervensystem meint wahrzunehmen, nur in unserem Kopf existieren. Also in der Erinnerung an die Vergangenheit, wo irgend etwas nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt haben und dass uns heute vielleicht noch Angst macht. Oder aber auch die vermeintlich schreckliche Zukunft, die eintreten wird, wenn wir jetzt nicht dies oder jenes tun. 

    Unser Nervensystem kann hierbei nicht unterscheiden, ob das, was wir da denken tatsächlich jetzt stattfindet oder nur in unserem Kopf existiert. Es kann übrigens auch nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden, weswegen es – nebenbei bemerkt – für unsere mentale Gesundheit nicht sonderlich sinnvoll ist, sich permanent mit Horrorthrillern zu füttern. Aber das ist ein anderes Thema.

    Die biochemische Reaktionskette, die in unserem Körper ausgelöst wird, ist exakt die gleiche, egal ob wir tatsächlich einer realen Gefahr gegenüber stehen oder uns nur an eine solche erinnern bzw. uns in Gedanken irgendwelche Horrorszenarien ausmalen. Das ist wirklich eine wichtige Information und hat schon bei einigen meiner Klient:innen dazu geführt, ihre Gewohnheiten von Grund auf zu überdenken. Denn sie wurden sich dessen bewusst, dass der Dauerkonsum von aufregenden Informationen im Körper tatsächlichen Stress auslöst.

    Also: das tatsächliche Wahrnehmen des aktuellen Moments, die Verbindung zum Hier und Jetzt ist die erste Voraussetzung für die Arbeit am Nervensystem.

Die Reaktionskette, die bei Stress in unserem Körper ausgelöst wird, ist exakt die Gleiche, egal ob wir tatsächlich einer realen Gefahr gegenüber stehen oder uns nur an eine solche erinnern.

  1. 2. Verbindung zu sich selbst

    Als nächstes folgt die Verbindung zu uns selbst und unseren körperlichen Empfindungen. Hier geht es darum, dass wir uns selbst spüren können und hierbei ist nicht das Empfinden von Schmerzen gemeint, sondern das Spüren von ganz unterschiedlichen, manchmal vordergründigen, manchmal eher feinen Körperempfindungen

    Vielen Menschen ist das heutzutage gar nicht mehr möglich. Sie nehmen ihren Körper nur noch dann wahr, wenn er nicht mehr so funktioniert, wie sie es von ihm gewohnt sind. Wenn die eigene Beweglichkeit eingeschränkt ist, es zu Verspannungen in den Muskeln kommt oder im schlimmsten Fall zu Schmerzen. 

    Mit dem Verbinden mit sich selbst steht jedoch das wirklich feine Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse im Vordergrund. Und das beginnt mit den lebenswichtigen Bedürfnissen, wie Hunger, Durst, oder Schlaf und hört bei dem Bedürfnis nach Nähe und Selbstverwirklichung auf. Wichtig ist bei diesen Bedürfnissen die Tatsache, dass sie nach einer bestimmten Hierarchie gestillt werden müssen. Also bevor wir in der Lage sind uns den Themen wie Nähe oder Selbstverwirklichung zu widmen, müssen wir zuerst einmal unsere physiologischen Grundbedürfnisse und die nach Sicherheit stillen. 

    Jetzt denken viele wahrscheinlich, dass unsere physiologischen Grundbedürfnisse hier in Deutschland doch in den meisten Fällen gestillt sind. Die wenigsten Menschen in unserem Land müssen sich mit Hunger, Durst oder einem Dach über dem Kopf auseinandersetzen. Doch betrachtet man das ganze aus der Perspektive des Nervensystems, ist das nicht ganz der Fall. Haben wir beispielsweise Hunger, essen aber dennoch nicht, weil wir in einem wichtigen Meeting sind, das bis in die Nacht hinein geht oder wir es einfach im Laufe des Tages nicht wirklich geschafft haben, zu essen, so ist das reiner Stress für unser Nervensystem. Hier schlagen die Alarmglocken und unser Nervensystem ist im Überlebensmodus. 

    Ein ewiger Teufelskreislauf beginnt

    Und an diesem Punkt beißt sich die Katze in den Schwanz. Verlieren wir hier die Verbindung zu uns und unseren Bedürfnissen, gehen also hier nicht unseren Bedürfnissen nach und verdrängen das Hungergefühl, nehmen wir als Folge dessen nicht genügend Nahrung zu uns. Was dazu führt, dass unser Nervensystem in den Überlebensmodus wechselt und langfristig aus der Ballance gerät, was dann wiederum dazu führt, dass wir uns nicht mehr so gut spüren können. Wir nehmen also nicht mehr so intensiv war, dass wir überhapt Hunger haben. 

    Das bedeutet das Spüren und Wahrnehmen der eigenen Bedürfnisse ist so essenziell und wichtig für unser Wohlbefinden und eine der Hauptvoraussetzungen, um überhaupt mit unserem Nervensystem zu arbeiten, um es stärken zu können.

  1. 3. Verbindung mit der Außenwelt

    Als dritte Stufe ist die Verbindung zur Außenwelt zu nennen. Hier geht es darum sich mit seiner Gruppe, seiner Horde, seinen Mitmenschen zu verbinden. Das ist nur dann gesund möglich, wenn wir uns selbst gut spüren können, weswegen die einzelnen Schritte auch aufeinander aufbauen und ineinander greifen. Erst wenn wir uns gut spüren können, wenn wir wissen, was wir brauchen, um uns Gutes zu tun, können wir nährende Beziehungen eingehen. 

    Häufig ist es jedoch so, dass wir Beziehungen eingehen – sei es im privaten oder im beruflichen Kontext – ohne unsere eigenen Bedürfnisse völlig klar zu haben und dementsprechend auch zu transportieren. Kennen wir jedoch unsere Bedürfnisse nicht und wissen auch nicht so recht, was wir genau wollen, sind wir viel zu sehr im Außen und tun Dinge, die uns nicht dienen.

    Wir finden uns in einem Job wieder, der uns nicht erfüllt, weil wir vorher gar nicht so richtig abgesteckt haben, was wir eigentlich wollen und brauchen. Wir tauchen in zwischenmenschliche Beziehungen ein, die uns daran hindern uns wirklich weiter zu entwickeln oder stecken in einer partnerschaftlichen Beziehung fest, die uns gar nicht gut tut. Wir verlieren uns also im Außen. Das ist dann auch einer der Gründe, warum manche Mensen sich in toxischen Beziehungen wieder finden. Das wiederum sorgt dann zusätzlich für Stress im Nervensystem und die Regulation rückt in noch weitere Ferne.

    Die Verbindung zum Hier und Jetzt, zu sich selbst und zur Außenwelt ist also essentiell, um das eigene Nervensystem zu stärken. Im besten Fall gelingt uns all dies zur gleichen Zeit. Wir haben also Kontakt zum gegenwärtigen Moment, spüren uns und unsere Körperempfindungen und haben gleichzeitig eine Verbindung zu unserem Gegenüber oder der Außenwelt. Das braucht natürlich Übung und passiert nicht mal eben so von jetzt auf gleich. Die Auswirkungen auf die unterschiedlichen Lebensbereiche sind jedoch enorm.

Wenn du jetzt merkst, dass du das Bedürfnis hast, wieder mehr für dich zu sorgen, deine Verbindungen zum gegenwärtigen Moment, zu dir und zu deiner Umwelt zu stärken und dir dabei Unterstützung wünschst, dann melde dich gern bei mir.

Wir haben alle einen klugen Körper, der ein Leben lang in der Lage ist, zu lernen.

In meinem 1:1 Coaching können wir uns gemeinsam deine Herausforderungen anschauen, mögliche Blockierungen aufdecken und sie mithilfe deines gesamten Systems sowohl auf mental-emotionaler als auch auf körperlicher Ebene auflösen.

Lies hier, um mehr zu erfahren oder vereinbare gleich einen Kennenlerntermin mit mir. Ich freue mich auf dich.

 

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