Sympathikus beruhigen – Wege zu innerer Ruhe und Balance

 

Unser Nervensystem ist der Schlüssel zu emotionaler und körperlicher Balance

In unserer modernen Gesellschaft läuft der Sympathikus oft auf Hochtouren – ein Zustand, der zu ständiger innerer Unruhe, Druck, Schlafstörungen und emotionaler Erschöpfung führt. In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen Sympathikus beruhigen kannst, um in stressigen Situationen gelassener zu bleiben und generell deine natürliche Balance wieder zu finden.

Falls du nicht so recht weißt, was mit Sympathikus, dem Gegenspieler vom Parasympathikus überhaupt gemeint ist, kannst du meinen Artikel »Warum ist dein Nervensystem so wichtig für dein gesamtes Sein?« lesen. hier gehe ich im Detail darauf ein.
Grundsätzlich kann man sagen, dass unser Nervensystem wirklich der Schlüssel zu unserer emotionalen und körperlichen Balance ist. Besonders der Sympathikus, der Teil unseres Nervensystems, der für Aktivierung und »Kampf- oder Flucht«-Reaktionen zuständig ist, spielt dabei eine entscheidende Rolle in unserem Alltag. 


Bist du ständig gestresst?
Hat dein innerer Antreiber niemals Pause?
Fällt es dir schwer, runter zu fahren?

Häufig steckt ein dysreguliertes Nervensystem dahinter.
Mache jetzt den Test.


Warum der Sympathikus so oft überaktiv ist:

Der Sympathikus ist darauf ausgelegt, uns in Gefahrensituationen zu schützen – er sorgt dafür, dass wir schnell reagieren können, wenn Bedrohungen wie ein gefährliches Tier, ein heran nahendes Auto oder ein extrem lautes Geräusch auftreten. Doch heutzutage sind es nicht mehr nur physische Gefahren, die unseren Sympathikus aktivieren.

Vielmehr sind es heute eher permanente mentale Belastungen, wie Überarbeitung, Ängste, Sorgen und das ständige Gefühl, »funktionieren zu müssen«, führen dazu, dass unser Nervensystem viel zu häufig im Alarmzustand bleibt. Wir geben uns heutzutage viel zu selten den Raum uns Pausen zu nehmen zwischen den einzelnen belastenden Situationen. Auf diese Weise gehen wir dadurch auch viel zu selten aus dem »Kampf« raus und in die »Entspannung« rein, was letztendlich zu einem dysregulierten Nervensystem führen kann.

Diese permanente Aktivierung des Sympathikus zeigt sich in verschiedenen Symptomen:

  • Ständige innere Unruhe: Selbst in ruhigen Momenten, in denen wir eigentlich die Möglichkeit hätten runter zu fahren, gelingt es uns nicht, wirklich abzuschalten.

  • Schlafstörungen: Das Nervensystem bleibt selbst dann aktiv, wenn wir eigentlich schlafen sollten, weil wir all die »unverdauten« Reize unseres Alltags irgendwie »verstoffwechseln« müssen. Das führt über kurz oder lang zu unruhigem Schlaf oder häufigem Aufwachen.

  • Herzrasen und schnelle Atmung: Ein dauerhaft hoher Puls und auch ein flacher Atem, der – wenn überhaupt – nur noch im Brustkorb zu spüren ist, sind klare Zeichen für einen überaktiven Sympathikus.

  • Overthinking: Wenn unser Verstand unaufhörlich kreist und wir uns permanent mit unseren Sorgen und Problemen verbinden, verstärkt das den Stress in unserem Körper.

Der Sympathikus funktioniert wie eine innere Alarmanlage – doch bei vielen Menschen ist heutzutage Daueralarm angesagt

Wie sieht es bei dir aus?
Erkennst du dich in einem dieser Zustände wieder?
Bist du häufiger im »Kampf- oder Flucht«-Modus oder findest du regelmäßig zur Ruhe? Teile deine Gedanken und Erfahrungen in den Kommentaren.

Wie du den Sympathikus beruhigen kannst: 5 Methoden

  1. Deinen Körper bewusst mit einbeziehen:
    Eine der effektivsten Methoden, um deinen Sympathikus zu beruhigen, ist es, deinen Körper bewusst in die Entspannung mit einzubeziehen. Oftmals bleiben wir mit unseren Gedanken im Kopf gefangen und versuchen, das Problem mental zu lösen. Aber das funktioniert einfach nicht! Der Schlüssel für eine wirkliche Regulation deines Nervensystems liegt in deinem Körper. Berührungen, wie Selbstumarmungen oder leichte Druckmassagen, helfen dir dabei, dein Nervensystem zu beruhigen und deinen Parasympathikus – den Gegenspieler des Sympathikus – zu aktivieren.

  2. Atemübungen:
    Langsame, tiefe Atemzüge senden das Signal an deinen Körper , dass keine unmittelbare Gefahr besteht. Es ist ziemlich schwierig für unseren Körper gleichzeitig Angst zu haben und den Atem bewusst zu steuern. Besonders die sogenannte 4-7-8-Atemtechnik hat ist äußerst wirkungsvoll. Hier atmest du für vier Sekunden ein, hältst den Atem für sieben Sekunden an und atmest dann für acht Sekunden aus. Diese Technik aktiviert den Parasympathikus und sorgt für eine sofortige Beruhigung.

  3. Bewegung und Schütteln:
    Wenn dein Sympathikus in Alarmbereitschaft ist, staut sich oft überschüssige Energie in deinem Körper an. Die kannst du durch sanfte Bewegung oder bewusstes Schütteln abbauen. Probiere es aus: Stelle dich hin, lockere deinen Körper und schüttle ihn für einige Minuten leicht. Das hilft, die angestaute Spannung zu lösen und den Körper wieder in einen entspannten Zustand zu versetzen.

  4. Achtsamkeitstraining:
    Anstatt in das ständige Gedankenkarussell einzusteigen, kann dir Achtsamkeit helfen, präsent im Moment zu sein. Übe dich darin, einfach nur zu beobachten, ohne dich oder deine Gedanken dabei zu bewerten. Ein gutes Beispiel ist das Beobachten deines Atems: Spüre, wie die Luft in deine Lungen strömt und wieder ausfließt. Mit der Zeit trainierst du dein Nervensystem darauf, weniger auf äußere Stressoren zu reagieren.

  5. Weniger ist mehr:
    Es ist wichtig zu verstehen, dass der Parasympathikus dann aktiv wird, wenn wir es nicht sind. Also, anstatt ständig neue Techniken und Übungen auszuprobieren, kann es hilfreicher sein, auch einfach mal nichts zu tun. Gib deinem Nervensystem hier den Raum, sich von selbst zu regulieren, anstatt es durch ständige Reize zu überfordern.

Warum der Parasympathikus so wichtig ist

Der Parasympathikus und mit ihm der Vagus – der oft als »Ruhenerv« bezeichnet wird – ist für die Entspannung und Regeneration unseres Körpers zuständig. Ist unser Vagus aktiv, tauchen wir in tiefe regenerative Prozesse ein, die so nötig sind, um langfristig gesund und munter zu bleiben. Während der Sympathikus für Aktivität und Reaktion sorgt, bringt der Parasympathikus den Körper in einen Zustand der Erholung. Ein gut funktionierendes Zusammenspiel zwischen diesen beiden Hauptakteuren unseres Nervensystems, dem Sympathikus und Parasympathikus, ist essentiell für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Doch leider wird der Parasympathikus in unserer hektischen Welt heute oft vernachlässigt und wir berauben uns unserer Pausen.

Dein Weg zu mehr innerer Ruhe:

Indem du lernst, deinen Sympathikus gezielt zu beruhigen und deinem Parasympathikus mehr Raum gibst, wirst du spüren, wie sich dein Körper und Geist wieder in Balance bringen lassen.

Wenn du hier wissen möchtest, wie das geht und deinen Sympathikus auch nachhaltig beruhigen möchtest, dann schau dir gern meinen Kompaktkurs »Stress Exit – Dein Weg aus dem Hamsterrad« an. Hier zeige ich nicht nur drei nachhaltige Strategien, um gar nicht mehr so häufig unseren Sympathikus zu aktivieren, sondern auch fünf Tools, die du direkt anwenden kannst, um dein gesamtes Nervensystem zu regulieren.

Teile diesen Artikel mit Freunden, Bekannten oder in sozialen Netzwerken, die vielleicht auch Unterstützung brauchen, um ihr Nervensystem zu regulieren. Gemeinsam können wir Wege finden, um den ständigen Stress zu überwinden und zu mehr innerer Ruhe und Ausgeglichenheit zu gelangen.

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