7 Tipps gesunde Grenzen zu setzen

 

Wie häufig geraten wir in Situationen, in denen wir unsere Grenzen überschreiten und nicht nach unseren Bedürfnissen handeln. Wir übernehmen die Steuererklärung für dieses Jahr, gehen zum Elternabend oder besorgen das Geschenk für die Geburtstagsfeier am Wochenende – obwohl wir selbst bereits am Limit sind. All das hat natürlich auch eine Nervensystemkomponente. Doch warum fällt es uns eigentlich so schwer bei uns und unseren Bedürfnissen zu bleiben?

Warum fällt es dir so schwer gesunde Grenzen zu setzen?

Häufig steckt eine Angst dahinter – die Angst vor einem klaren Stopp. Vielleicht hast du Angst vor Ablehnung, vor einem Konflikt oder auch davor, andere Menschen, die du magst, zu enttäuschen. Häufig haben wir zu wenig oder gar keine guten Erfahrungen in unserem Leben damit gemacht, wenn wir klar Stellung bezogen haben. Uns fehlen schlichtweg die Erinnerungen an »ein Nein von uns«, das einfach so akzeptiert wurde. Gesunde Grenzen zu setzen fällt immer noch viel zu vielen Menschen in unserer Gesellschaft schwer. Und über unseren Verstand können wir das Problem auch nicht lösen.

Hinter diesem Verhalten steht nämlich eine Urangst, die stark mit unserem Nervensystem verknüpft ist. Und ehe unser Verstand hier überhaupt reagieren kann, hat unser Nervensystem bereits übernommen, ohne dass wir das zunächst bewusst steuern können. Und das aus einem einfachen Grund:


Kannst du nicht Nein sagen, ohne schlechtes Gewissen?

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Zugehörigkeit ist überlebenswichtig

In früheren Zeiten waren wir Teil einer Gemeinschaft, die von Höhle zu Höhle zog. Immer auf der Suche nach neuer Nahrung und einem geeigneten Platz zum Schlafen. Jeder in dieser Gruppe übernahm seine Aufgabe, denn auf diese Weise hatte die Gemeinschaft die größten Überlebenschancen. Wären wir aus dieser Gruppe ausgestoßen worden, wären unsere Überlebenschancen sehr gering gewesen.

Dieses Grundbedürfnis nach Zugehörigkeit tragen wir noch heute – Millionen Jahre später – in uns. Es entspringt dem ältesten und reaktivsten Teil unseres Gehirns, dem Stammhirn und ist eine von drei Möglichkeiten, wie unser Nervensystem versucht, unser Überleben zu sichern – nämlich über den Ausbau unserer Fähigkeit, soziale Kontakte eingehen zu können. Diese Fähigkeit ist essentiell, um in der freien Wildnis zu überleben.

Auch wenn wir heute nicht befürchten müssen zu sterben, nur weil wir nicht mehr Teil einer bestimmten Gruppe sind, greift unser Gehirn nach wie vor auf dieses reaktive Muster zurück. 

Was kannst du tun, um deine Grenzen dennoch zu wahren?

Indem du zuerst einmal beginnst deine Bedürfnisse überhaupt zu erkennen und als solche anzunehmen. Viele von uns spüren nämlich sehr wohl ihre Wünsche und Bedürfnisse. Doch in unserem Alltag sind wir manchmal so weit weg von dem, was wir gerade brauchen, dass wir uns schlichtweg nicht trauen, darum zu bitten oder sie wenigstens für uns anzuerkennen. 

Außerdem gibt es Techniken und Tools, mit denen du lernst in solchen Situationen auf andere Bereiche deines Gehirns zurück zu greifen. Wenn du diese Übungen regelmäßig übst, klappt das mit der Abgrenzung fast wie von selbst. Auf diese Weise unterstützt du dein Nervensystem. Es wird stabilisiert und im besten Fall reguliert. 

Es ist nichts in Stein gemeißelt – du kannst dich verändern

Das ist nämlich der große Vorteil an unserem Nervensystem. Es lernt nie aus. Selbst wenn du merkst, dass dein Nervensystem z. B. aktuell wenig Kapazitäten hat, dich gesund abzugrenzen, muss das nicht immer so bleiben. Keine Angewohnheit muss dauerhaft fortgeführt werden. Kein Zustand muss ewig so aufrecht erhalten werden. Wir haben alle einen klugen Körper, der ein Leben lang in der Lage ist, zu lernen. Das ist von Neurowissenschaftlern belegt. Wenn du hier also den Hebel ansetzt und dein Nervensystem wieder in seine natürliche Balance bringen möchtest, unterstütze ich dich gern dabei. 

Außerdem kannst du diese 5 Anregungen für dich ausprobieren.

5 Tipps, um dich gesund abzugrenzen

1. Atme

Einfache Sache – große Wirkung. Unser Atem beeinflusst die Funktion jeder einzelnen Zelle in unserem Körper. Also erst einmal tief durchatmen.

2. Horch in dich hinein

Bevor du also sofort auf die Idee deines Gegenübers anspringst, spüre für einen Moment in deinen Körper hinein. Nimm wahr, was du gerade brauchst.

3. Verschaffe dir Zeit

Statt sofort zuzusagen, bitte um eine Bedenkzeit. Du möchtest z. B. erst deine Termine checken oder dich mit jemand anderem absprechen.

4. Nimm dich ernst

Wenn du spürst, dass du etwas nicht möchtest, nimm dich hier bitte ernst & steh zu dir. Wenn du es nicht tust, macht es auch niemand anderes.

5. Übe das Nein sagen

Übe im Alltag, in harmlosen Situationen, immer wieder nur Nein zu sagen.

Also statt Nein, weil ...
Nein, aber ...
Vielleicht später.

Ein simples und klares Nein genügt. Beobachte wie sich das in deinem Körper anfühlt. Kannst du Nein sagen, ohne eine emotionale Ladung, wie Schuldgefühle, Wut oder Ärger mitzuschicken?

6. Akzeptiere das Nein von Anderen

Wie gehst du mit einem Nein von deinem Gegenüber um? Bist du beleidigt oder ignorierst du es? 

Häufig trauen wir uns genau die Dinge nicht, die wir anderen auch nicht zugestehen und anders herum. Wenn du hier offener wirst und dich beobachtest, wie du auf ein Nein deines Gegenübers reagierst, kann sich das positiv auf dein eigenes Verhalten auswirken. 

Also trainiere ein Nein einfach zu akzeptieren ohne es persönlich zu nehmen.

7. Etabliere dir ein Abgrenzungsritual

Es gibt Techniken, die du üben kannst, um dich besser zu spüren, dich besser zu lesen. Wenn du diese Übungen regelmäßig machst, klappt das mit der Abgrenzung fast wie von selbst.

Wenn du diese Techniken lernen möchtest, vereinbare direkt ein Impulsgespräch mit mir & wir sprechen über die typischen Situationen, die dich aktuell am meisten herausfordern, um dich gesund abzugrenzen. 

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Nie genug Zeit? – Was du tun kannst 

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