Was deine Atmung über die Qualität deines Lebens sagt
Atmung ist Leben
Unser Atem begleitet uns unser gesamtes Leben. Vom ersten Moment an, nachdem wir den Mutterleib verlassen bis zu unserem letzten Atemzug kurz bevor wir sterben. Er geht mal schnell – mal langsam, ist mal flach – dann wieder tief, manchmal ist er verhaltener – dann wieder freier. Er bestimmt, wie wir durch unseren Tag gehen und hat maßgeblichen Anteil daran, wie wir unser Leben leben.
Unser Atem beeinflusst die Funktion einer jeden einzelnen Zelle in unserem Körper und ist entscheidend mit unseren Hirnfunktionen verbunden. Er beeinflusst auf eine tiefe Art und Weise unsere Lebensqualität. Wenn wir uns also täglich einige Minuten mit unserem Atem verbinden und ein paar einfache Übungen machen, stärkt das unser gesamtes System.
Der Atem gilt als Manifestation der Lebensenergie
Viele Menschen – vor allem in der westlichen Welt – haben heutzutage einen sehr flachen Atem. Durch die Schnelllebigkeit unseres Alltags, durch häufiges und vor allem schnelles Sprechen, durch unsere allgemeine Hast und unseren stressigen Lebenswandel ist unser Atem häufig nicht so tief und ausgiebig, wie dies eigentlich von Vorteil wäre. Da ist es nur verständlich, dass viele Menschen sich erschöpft, ausgelaugt und müde fühlen. Denn durch dieses flache Atmen wird unsere Lunge nie komplett von alten Atemresten befreit und kann dadurch natürlich auch nicht wieder mit neuer Energie gefüllt werden.
Man kann sich das in etwa wie bei einem Glas Wasser vorstellen. Ist das Glas komplett mit Wasser gefüllt, stellt dies unsere Lunge maximal gefüllt mit Luft dar. Gießt man nun einen bestimmten Teil des Wassers ab, stellt das den Zustand der Lunge nach dem Ausatmen dar. Dabei ist zu bedenken, dass ein Erwachsener zwar ein Gesamtfassungsvermögen von 5 – 6 Litern besitzt, wir jedoch bei jedem Atemzug sowieso nur ein Luftvolumen von etwa 500ml ein- und ausatmen.
Je nachdem, wie wir nun durch unser Leben gehen, wie wir auf Anspannungen oder Herausforderungen reagieren, atmen die einen vielleicht recht flach und dadurch nur 400 ml Luft aus, während andere einen tieferen Atem haben und auf ganze 600 ml kommen. Daraus ergibt sich, dass unser Glas immer auch zu einem gewissen und nicht unerheblichen Teil mit ›alter‹ Luft gefüllt bleibt, obwohl wir bereits ausgeatmet haben.
Holen wir besonders tief Luft und atmen dann maximal aus, so können wir diese Luftmenge auf etwa 2 Liter erhöhen. Dieses maximale Atemvolumen nennt man übrigens die Vitalkapazität der Lunge. Doch auch wenn wir maximal ausatmen, bleibt noch ein Rest von 1 bis 1,5 Liter Luft in unserer Lunge übrig.
Nun kannst du dir sicherlich vorstellen, dass es sinnvoll ist, darauf zu achten, wirklich lange und tief auszuatmen. Auf diese Weise sorgst du automatisch dafür, dass du auch einen entsprechend großes Luftvolumen wieder aufnimmst und deinen Körper dadurch mit neuer Energie versorgst.
Auf vier einatmen und auf sechs ausatmen ist optimal für die Sauerstoffversorgung unseres Körpers. Hier lässt sich der stärkste Gleichklang von Atmung und Hirnaktivität beobachten.
Probiere diese Übung gleich einmal aus und versuche sie für mindestens 5, besser 10 Minuten zu machen. Du wirst sehen, es stellt sich ziemlich schnelle ein anderes Körperbewusstsein ein. Besonders wertvoll ist dieser Gasaustausch draußen in der Natur. Unsere Lunge erholt sich dann besonders schnell und Entspannung setzt fast wie auf Knopfdruck ein. Ich spüre das immer besonders deutlich, wenn ich morgens, nachdem ich unser Kind zur Schule gebracht habe, auf dem Rückweg mit dem Fahrrad durch unseren Park fahre. In dem Moment, wo ich in meine ›grüne Höhle‹ – wie ich sie liebevoll nenne – eintauche, spüre ich einen tiefen Seufzer und alles fällt von mir ab. Das ist auch einer der Gründe, warum ich so begeistert von meinen Walk your Talks bin. Allein schon die grüne Umgebung löst soviel Anspannung und belebt den Körper auf eine wunderbare Weise.
Du kannst den Effekt in der Lunge aber auch im eigenen Garten oder in der weiten Landschaft verstärken. Das vegetative Nervensystem beruhigt sich in der natürlichen Umgebung von Wald und Wiese wie von allein.
Dieses tiefe Ein- und Ausatmen bietet dem Körper quasi eine Pause zur Regeneration, um Zellschäden zu reparieren und Energiereserven neu aufzubauen. Eine ruhige, tiefe Atmung baut also Stress ab. Indem du deinen Körper durch diese verlangsamte Atmung in eine Art Schlaf-Modus versetzt, fühlst du dich bereits nach wenigen Atemzügen entspannter. Probiere es einmal aus.
Unser Atem bietet eine wirkungsvolle Möglichkeit, unser vegetatives Nervensystem bewusst zu beeinflussen.
Unsere Atemräume
Jetzt weißt du, wie die Atmung grundsätzlich funktioniert und was du tun kannst, um dir etwas Gutes zu tun. Doch was ist, wenn in deinen Atemräumen ›zu wenig‹ Platz zur Verfügung steht, weil dein angespannter Körper nicht alle Reserven freigibt?
Beim Einatmen heben sich die Rippen und die Muskulatur des Zwerchfells wird angespannt. Dadurch vergrößert sich der Brustraum. Die Lunge dehnt sich aus und die Luft strömt durch Luftröhre und Bronchien ein.
Dieser gesamte Atmungsvorgang ist möglich, obwohl die Lunge selbst überhaupt keine Muskulatur hat. Sie benötigt die Unterstützung fremder Muskeln sowohl in den Zwischenrippen, als auch im Zwerchfell und sogar in unserem Rücken.
Spüren kannst du das, indem du deine Hände seitlich an den Brustkorb in Richtung der Flanken legst. Fühle hier, wie sich dieser Bereich durch den Atem bewegt. Wenn du nun deinen Atem vertiefst, kannst du spüren, wie deine Rippen aufgehen, dein ganzer Brustkorbbereich größer wird und mehr Kapazität entsteht.
Doch was ist, wenn du durch häufiges Sitzen, zu wenig Bewegung im Allgemeinen, gepaart mit Stress und Hektik im Alltag diesen Raum nicht mehr aktiv in seinem vollen Umfang ausweiten kannst? Was ist, wenn sich dein Zwerchfell nicht mehr richtig weiten kann, deine Muskulatur zwischen den Rippen regelrecht verklebt zu sein scheint, weil du ständig vorn über gebeugt am Rechner sitzt? Was ist, wenn deine Brustmuskulatur stark verkürzt ist, weil du häufig mit zusammen gezogenen Schultern über der Tastatur hängst?
Hier kommt die wundervolle Feldenkraismethode ins Spiel, die nach dem israelischen Wissenschaftler Moshé Feldenkrais benannt ist. Moshé entwickelte die Feldenkrais-Methode nach Erkenntnissen der Hirnforschung, die besagen, dass alle Bewegungsabläufe im Nervensystem verankert sind und quasi umprogrammiert werden können. Durch die Übungen zum ›Körperlernen‹ können wir unserem Körper also beibringen, einerseits beweglicher, entspannter und stabiler zu werden – andererseits können wir uns dadurch psychisch gelöster und geistig fitter fühlen.
Bezogen auf die Atmung bedeutet das, zu erfahren, welche Körperteile überhaupt erst einmal an der Atmung beteiligt sind. Durch das praktische Herantasten, das Erproben und Erforschen dieser eigentlichen Bewegung und der einzelnen Bewegungszusammenhänge können sich dann Schritt für Schritt eingeschliffene Bewegungsmuster auflösen. Auf diese Weise werden neue Bewegungsmöglichkeiten erlebt, wodurch sich wiederum neue Atemräume öffnen und der Atem wieder frei fließen kann. Hört sich so leicht und unkompliziert an? Ist es auch. Das ist das Wundervolle an dieser herrlichen Bewegungspraxis. Probiere es unbedingt einmal für dich aus. Einmal pro Woche hast du bei mir die Gelegenheit dazu. Wenn du mehr darüber wissen willst, klicke hier.
Manchmal reicht es nicht aus, einmal in der Woche eine Bewegungspraxis zu machen, um die Herausforderungen zu lösen, die das Leben für einen bereit hält. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Je nachdem, wo du hinwillst und wie groß deine Ziele sind, kann es Sinn machen, einen Partner an deiner Seite zu haben, der dich durch deine Prozesse begleitet.
Wenn du an dieser Stelle merkst, du hättest hier gern Unterstützung, dann melde dich gern bei mir.
In meinem 1:1 Coaching können wir gemeinsam deine Muster, Angewohnheiten oder Blockierungen aufdecken und sie sowohl auf mental-emotionaler als auch auf körperlicher Ebene auflösen.
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